Möchtest du beim Bäcker Brötchen kaufen, überlegst du kurz, wie weit er etwa weg ist: 100 m, 1 km, 5 km. Entsprechend läufst du, fährst mit dem Fahrrad oder nimmst das Auto...
So einen Abstand gibt es bei Tönen auch: Erklingen ein hoher Ton und ein tiefer Ton, haben die einen Abstand zueinander. Den nennen wir "Intervall" (= Zwischenraum).
Die unterschiedlichen Intervalle (also "Tonabstände oder Zwischenräume") haben Namen. Im naturbelassenen Zustand sind sie "Rein" oder "Klein/Groß"
Name | Zustand | Bedeutung | Abstand | Tonbeispiel |
Prime | rein | erst | 1 | c-c |
Sekunde | klein/groß | die folgende | 2 | c-d |
Terz | klein/groß | dritte | 3 | c-e |
Quarte | rein | vierte | 4 | c-f |
Quinte | rein | fünfte | 5 | c-g |
Sexte | klein/groß | sechste | 6 | c-a |
Septime | klein/groß | siebente | 7 | c-h |
Oktave | rein | achte | 8 | c-c1 |
Wir können diese Intervalle "strecken oder stauchen", also größer oder kleiner machen.
Die Reihenfolge der Verkleinerung oder Vergrößerung:
1. Reine Intervalle (Prime, Quarte, Quinte, Oktave):
vermindert - rein - übermäßig
2. Kleine/große Intervalle (Sekunde, Terz, Sexte, Septime)
vermindert - klein - groß - übermäßig
Das musst du dir nicht merken:
Die Intervalle (also 2 Töne) haben ein einfaches mathematisches Verhältnis zueinander: z.B. Oktave 1:2 Quinte 2:3 Quarte 3:4 usw.
Sie erklingen in unseren Ohren und erzeugen ein Gefühl.
Es gibt Farben, die ergänzen sich zu Weiß, z.B. Blau und Gelb. Die nennen wir "Ergänzungsfarben" (lateinisch "Komplementärfarben").
Bei den Intervallen gibt es auch sowas, die ergänzen sich zu einer Oktave, zum 8-Ton-Abstand (Ergänzungsintervalle oder Komplementärintervalle).
Sie sind sich ähnlich, sie klingen in uns ähnlich, man verwechselt sie leicht.
Eine Oktave ergeben:
Die Paare |
Der Klang |
Die Wirkung |
Quarte und Quinte | Leer | Klingt hohl, meditativ, erinnert uns an alte Musik. |
Terz und Sexte | Schön | Finden wir schön, sind wir gewohnt, ist unsere Musikkultur. |
Sekunde und Septime | Schräg | Finden wir hässlich, erzeugt Abwehr bis zu Aggressionen, erinnert an Musik des 20. Jahrhunderts. |
Der Quintenzirkel sagt: jede Quinte höher kommt immer ein Vorzeichen hinzu.
Logisch:
Es ist wie bei einem Thermometer: die "b" sind sozusagen die Minustemperaturen, die "#" die Plusgrade. Also: wenn ich zwei "#" habe (D-Dur) und 3 Vorzeichen abziehe, ist es ein "b". Logisch?
Das Folgende verstehen schon kleine Kinder. Spiele es auf dem Klavier:
rechte Hand #-Tonarten |
C |
D |
E | Fis | G | A | H | Cis |
Anzahl Vorzeichen |
0 |
2 |
4 | 6 | 1 | 3 | 5 | 7 |
linke Hand b-Tonarten |
C | B | As | Ges | F | Es | Des | Ces |